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Paya

Im Jahre 1902 begannen die Gebrüder Payá Lloret (Pascual, Emilio und Vicente) in den Fabrikanlagen für Blechwaren, Metallgießerei und Reparatur von Musikinstrumenten, die ihr Vater Rafael Payá Picó in der kleinen Ortschaft Ibi (nordwestlich von Alicante) aufgebaut hatte, mit der Herstellung von Spielzeug aus Metall. 1905 gründeten sie ihr eigenes Unternehmen Payá Hermanos. La Sin Rival Payá Hermanos, única en España en trabajos adelantados ("Die konkurrenzlosen Payá Hermanos, in Spanien einzigartig für fortgeschrittene Arbeiten") lautete ihr Werbeslogan.

Man stellte zunächst einfache Bewegungsspielzeuge und Bodenläufer her. Ab 1909 war das Unternehmen Payá Hermanos auf regionalen Ausstellungen und nationalen sowie internationalen Mustermessen vertreten, auf denen man nicht selten Auszeichnungen erhielt.

1910 begann Payá Hermanos mit der Herstellung von federbetriebenem Blechspielzeug. Der Einsatz dieser Technik, die sich hauptsächlich auf Automodelle konzentrierte, war die erste ihrer Art in Spanien.

Modellbahnen in Spur 0

Mit Ausbruch des ersten Weltkrieges 1914 erhöhte Payá die Spielzeugproduktion. Uhrwerksbahnen in Spur 0 erweiterten das Sortiment, ab 1925 (oder 1933?) wurden auch Spielbahnen mit elektrischem Antrieb hergestellt. Payá Hermanos erlebte in diesen Jahren eine stetig wachsende Entwicklung, die ihren Höhepunkt erreichte, als Raimundo Payá an die Unternehmensspitze trat.

Während des spanischen Bürgerkriegs wurde das Unternehmen Payá Hermanos mit Rico zusammengelegt und kollektiviert (Ibi lag im republikanisch kontrollierten Gebiet) zur "Industrias Payá y Rico socializadas UGT-CNT" (UGT = Unión General de Trabajadores = Gewerkschaft der Sozialistischen Partei, CNT = Confederatión Nacional de Trabajo = Gewerkschaft der Anarcho-Syndikalisten). In den Werkhallen wurden fortan Zünder und Munition produziert.

Ab 1940 begann man wieder mit der traditionellen Spielzeugherstellung. 1950 war Payá Hermanos das erste spanische Unternehmen, das eine an die Spielzeugproduktion angepasste Spritzmaschine für Kunststoff und Leichtmetalllegierungen installierte.

Die Produktion der Modellbahnen in Spur 0 lief bis Anfang der 70er Jahre. In den 90er Jahren wurde die Produktion der Tinplate Bahnen noch einmal aufgenommen.

Modellbahnen in Spur 00/H0

Paya hatte bereits vor dem Bürgerkrieg begonnen, Uhrwerksbahnen in Spur 00 aus Blech herzustellen (Phase 1). Die Abbildungen verschiedener Zugpackungen finden sich in Altes Spielzeug 4/2011. Eine Zugpackung mit dieser Lok wurde Mitte der 90er Jahre für Sammler von Blechspielzeugen neu aufgelegt, angeblich produziert mit den Originalwerkzeugen. Diese Modelle haben die Anmutung der Uhrwerksbahnen der Firmen wie Issmayer und Distler, wie sie in den 1920er Jahren gebaut wurden. Die Produktion der Uhrwerksbahnen wurden in den 40er Jahren fortgesetzt.

Ab 1948 fertigte Paya elektrische Modellbahnen in Baugröße 00/H0, allerdings mit der falschen Spurweite 22 mm (von Paya wegen der Baugröße als Spur H0 bezeichnet, wegen der Spurweite aber eigentlich Spur S). (Phase 2) Die Triebfahrzeuge wurden aus Druckguß (Gehäuse der Dampfloks) oder später auch Kunststoff (Triebwagen) und Metall (Fahrwerk, Räder) nach spanischen Vorbildern gefertigt. Die Druckgußteile (vor allem die Räder) sind heute häufig der Zinkpest zum Opfer gefallen. Die Personen- und Güterwagen bestehen aus einem dickwandigen Bakelit-artigen Kunststoff. Diese Modelle fuhren anfangs mit einfachen Haken-Ösen-Kupplungen auf Blechschienen. Später gab es ein Kunststoff-Böschungsgleis und eine Märklin-ähnliche Kupplung. Der Antrieb ist für 2-Schienen, 2-Leiter Betrieb konzipiert.

Werbeblatt von 1963

Im Jahr 1958 wurde dann die Spurweite der H0 Modellbahn von 22 mm (jetzt als Spur 'S' bezeichnet) auf 16,5 mm (jetzt als Spur 'H0' bezeichnet) umgestellt. (Phase 3) Einige Fahrzeuge wurden dazu einfach umgespurt, z.B. die kurzen Güterwagen oder der Triebwagen TAF. Die Gehäuse der neu geschaffenen Triebfahrzeuge und Güterwagen bestehen aus Kunststoff, Personenwagen und lange Güterwagen dagegen werden aus Blech hergestellt. In den folgenden Jahren wurde das Sortiment stark erweitert, z.T. mit Modellen, bei denen eine gewisse "Ähnlichkeit" mit den Modellen der großen "Vorbilder" Märklin und Fleischmann besteht. Angetrieben werden die Modelle von einem Gleichstrommotor, die Stromabnahme erfolgt über ein 3-Schienen (Mittelleiter-) Gleis. Das Gleis ist als Kunststoffböschungsgleis ausgeführt. Einzelne Triebfahrzeuge wurden auch mit Uhrwerksantrieb angeboten. Die Verpackungen der Loks und Wagen dieser Zeit sind bis ins Detail den Fleischmann Packungen nachenpfunden.

In dieser Zeit entstanden auch Prototypen für ein Modell des Talgo II

In den 70er Jahren wandelte sich das Angebot von Paya zunehmend von einer H0-Modellbahn in eine phantasievolle (und billige) Spielbahn aus Plastik (ähnlich den einfachen Modellen von Lima, bei manchen Modellen besteht eine frappierende Ähnlichkeit, siehe Katalog von 1977, z.B. DB E 69, FS E 645, RENFE BB 15006). (Phase 4) Die Stromabnahme wird auf 2-Schienen Gleis (einfaches Schwellengleis) umgestellt.

Nach Zahlungsschwierigkeiten in den 1980er Jahren wurde Paya in eine Kooperative umgewandelt und produzierte in den 1990er Jahren Replikate der Tinplate Bahnen in Spur 0 nach Vorbildern aus den 40er und 50er Jahren und anderer Blechspielzeuge, darunter auch eine Uhrwerksbahn in Spur 00 (siehe oben).

Artikelliste

Kataloge

Literatur

Bücher

  • La Joguina a Catalunya; Edicions 62 1981
  • El Juguete Espanol y Ferrocarril. 100 anos de historica; Fundacion de los Ferrocarriles Espanoles 1996
  • Origen y desarrollo de la industria del juguete en Ibi: 1900-1942; Espagrafic 1998
  • Cent Anys de Joguets; Museu Valencia de la II-lustracio i la Modernitat 2005
  • Museu Valencia del Joguet; Graficas Alcoy S.A.U. 2008
  • Historias de modelismo; Railwaymania Magazine 2010

Zeitschriften

  • European Outline 0 Gauge Trains: An Introduction to PAYÃ? of Spain; , , S. 1-5
  • Paya; Train Collectors Quarterly, Vol. 8/3 (July 1962), S. 3, 10-12
  • Paya Clockwork Re-Issues; Train Collectors Quarterly, Vol. 48/1 (January 2002), S. 6
  • PAYA: le géant espagnol; La Vie du Jouet, 80/2002, S. 96-101
  • Blechspielzeug aus Ibi / Spanien; Trödler und Sammler, 7/2007, S. 20-25
  • PAYA ? vous avez dit Paya ?; CFE Bulletin, No. 96 (Mars 2010), S. 4-5
  • Geheimnisvolle Paya Tischbahn; Altes Spielzeug, 4/2011, S. 24-29
  • Mystery Van; Train Collector, No. 24 (September 2012), S. 8
  • European Outline 0 Gauge Trains: An Introduction to PAYA of Spain; Tinplate Times, January/2013, S. 1-5
  • Paya; Altes Spielzeug, 6/2013, S. 20-25
  • Paya? vous avez dit Paya?; CFE Bulletin, No. 118 (Septembre 2015), S. 21-22
  • Paya Train Set; Train Collector, No. 45 (December 2017), S. 29
  • Uhrwerksantriebe bei den 00/H0 Tischbahnen; Tinplate Forum, 34/2020, S. 1-22

Internetverweise

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